SV Wessobrunn – TSV Steingaden 3:2 (0:1)
Die jungen Wilden vom Schlittbach beweisen große Moral und holen sich am Ende einen verdienten Heimsieg.
Man durfte zurecht gespannt sein, wie der SV Wessobrunn nach den beiden Derbysiegen gegen Apfeldorf und Rott nun die nächste schwierige Aufgabe im Heimspiel gegen Steingaden meistern würde. Für die Gäste ging es um den letzten Anschluss an die Tabellenspitze und damit musste die Brisanz für alle Protagonisten eigentlich klar sein. Umso verwunderlicher war es dann, dass der Ball nach gefühlten zwei Minuten im Kasten von Franz lag. Zum Glück und mit etwas Verwunderung pfiff der Unparteiische die Aktion aber zurück. Spätestens jetzt sollte eigentlich der Schlafsand aus allen Augen gerieselt sein, doch irgendwie blieben die ersten 45 Minuten weiterhin mühselig. Optisch schien die Schlittbachelf überlegen, oft fehlte es aber an Tempo und der letzten Konsequenz. Bei den wenigen dynamischen Aktionen sprangen dann auch gute Gelegenheiten heraus, ein Tor wollte nicht gelingen. Die Gäste zeigten insgesamt ein paar Prozent mehr und erzielten letztlich die Führung nicht ganz unverdient. Der Torschütze selbst erkannte zwar seine Abseitsposition an, nahm den Treffer aber gern mit (25.). Dieser vermeintliche Weckruf ging dann auch noch im Graupelschauer unter, sodass die Zuschauer bis zur Halbzeit wenig klare Chancen geboten bekamen.
Kopp´s Ansprache schien bei unseren Jungs zu fruchten, und so kamen sie mit viel Rückenwind aus der Pause. Gerade als der Zug etwas an Fahrt aufgenommen hatte, zog Hindelang allerdings schnell die Bremse und erhöhte auf 2:0 (50.). Unsere sonst so sichere Verteidigung machte dabei nicht die beste Figur, zumindest wurde die Ampel für den anlaufenden Stürmer auf grün gestellt und er konnte die Kreuzung ohne Gegenwehr passieren. Vielleicht war das aber auch das notwendige Signal, denn in der Folge spielte der SVW eine seiner besten Halbzeiten. Im Minutentakt sprangen nun klare Torchancen heraus und der TSV wurde mit hohem Tempo in größte Bedrängnis versetzt. Der Anschluss fiel dann nicht aus dem Spiel heraus, sondern per Freistoß. Wild versenkte den Ball an der Mauer vorbei ins Torwarteck (63.). Dieser Treffer beflügelte die Schlittbachkicker weiter und das Spiel kannte fortan nur eine Richtung. Es brauchte allerdings viele klare Chancen, ehe dann der umjubelte Ausgleich tatsächlich im Netz zappelte. Der aufgerückte Tipold ließ seine Mannschaft weiter träumen und köpfte sehenswert zum 2:2 (83.) ein. Man spürte nun, dass jeder auch noch den Sieg wollte. Angetrieben von der Gegengerade war das 3:2 letztlich nur eine Frage der Zeit. Dass der überragende Wild diesen erneut per direktem Freistoß erzielte, machte diesen verrückten A-Klassenkick perfekt.
Fazit: Der SVW überzeugt mit großem Willen und starker Mentalität. Die Mannschaft präsentiert sich als Einheit, steckt zwei Rückschläge weg und fährt am Ende einen verdienten Heimsieg ein. Der erste Tabellenplatz darf nun nicht blenden, denn abgerechnet wird erst in einigen Wochen. Nun geht’s nach Altenstadt und damit wartet ein schweres Auswärtsspiel mit hoher „Stolpergefahr.“
Foto: fupa.net