VEREINSGESCHICHTE (Übernommen aus der Festschrift zum 50jährigen Bestehen)

Die Entstehung des Sportvereins hat natürlich überhaupt nichts mehr mit seiner jetzigen Konstellation zu tun. Vielmehr ging es damals nur um das Treten gegen einen Ball. Sicherlich wurde schon lange vorher Fußball gespielt, sei es mit einer Blechdose oder mit ähnlichem, Hauptsache es war einigermaßen rund und bewegte sich. Die Idee, einen Verein zu gründen hatte damals (1947) Florian Spindler. Als er davon erzählte, fand er sofort einige Gleichgesinnte, z.B. Johann Steigenberger sen., Erich Reger, die Familie Kirschner, den ehemaligen Pfarrer Herrn Philipp Madlener, Hans Kurz und vor allem den Wessobrunner Bäckermeister Roman Reiser.

Sie beschlossen damals, einen Fußballverein zu gründen. Bis dahin hatte es im Umkreis noch sehr wenige Fußballvereine gegeben. Etwa der SV Raisting, Huglfing oder Penzberg, die schon vor dem Krieg Punktspiele bestritten.

Die erste Versammlung, über die Beratung, wie ein Verein gegründet werden sollte, fand im Herbst 1947 im Gasthaus zur Post statt. Das größte Problem überhaupt war, dass man gar nicht wusste, wo man Fußballspielen sollte. Pfarrer Philipp Madlener, der ein begeisterter Anhänger des Sports war, wollte sogar den Pfarranger dafür zur Verfügung stellen. Da man dieses Angebot allerdings nicht annehmen konnte, hatte Herr Madlener noch eine andere Idee.

Am Wessobrunner Ortsausgang Richtung Weilheim lag ein großes Wiesengelände, dass die Bäuerin Katharina Buchner („Roasala Katl“) der Kirche vermacht hatte. Er wandte sich an das Bistum in Augsburg mit der Bitte, das Kirchengelände zum Fußballspielen benutzen zu dürfen.

Der damalige Wessobrunner Bürgermeister, Fritz Sedlmayr unterstützte das Anliegen. Die Zeichen standen also gut. Der Fußballplatz, den man nun bekommen sollte, war allerdings in einem Zustand, den man sich heute für eine sportliche Nutzung nur noch schwer vorstellen kann. Das Spielfeld war sehr wellig und ist sehr stark nach Süden abgefallen. Bei Regenfällen glich das Spielfeld oftmals einem „Kartoffelacker“. Man begann bereits über einen Ausweichplatz zu diskutieren. Ein Wiesengrundstück neben dem „Eitzenberger Wäldchen“ schien wenigstens als Notlösung hierfür geeignet zu sein. Das Grundstück gehörte dem Klostergut. Natürlich kann man sich vorstellen, diese Fläche als Fußballspielfeld zweckzuentfremden, dies würde aber keine leichte Aufgabe sein.

Einer großzügigen Geste des damaligen Wirtes, Max Kögl sen. war es zu verdanken, dem Ziel Ausweichplatz näher zu kommen. Er überlies der Klosterverwaltung ein Grundstück in der Nähe des Hunnenstadels. Man durfte daher den anderen Platz als Fußballfeld nutzen, unter der Bedingung, dass alles Naturbelassen bleiben muss.

Die formellen Angelegenheiten zur Gründung des Vereins erledigte Florian Spindler. Er musste extra zum amerikanischen Gouvaneur nach Weilheim fahren und um Erlaubnis zur Gründung eines Vereins bitten. Als der sein Einverständnis bekundete, wurde im März 1948 eine Art Bürgerversammlung im Gasthof zur Post einberufen. Im Beisein des Bürgermeisters, sowie des amerikanischen Gouvaneures sowie ca. 30 Fußballbegeisterten wurde der Sportverein gegründet.

Zum ersten Vorstand wurde Florian Spindler gewählt, 2.Vorstand wurde Roman Reiser, Schriftführer der Wessobrunner Ortspolizist August Endress und Kassier Hans Kurz. Als Vereinsfarben einigte man sich auf Grün-Schwarz.

Wie wichtig es war, den Ausweichplatz zu bekommen, sollte sich noch zeigen. Als sich die Diözese Augsburg bereiterklärte, den Sportplatz zur Verfügung zu stellen, fragte die Vorstandschaft des nun gegründeten Sportvereins bei den Amerikanern an, ob man bei der Ausbesserung des Sportplatzes (gegenüber Wilhelm Auer) mit Geräten etc. Hilfe erhalten könne. Die Hilfe kam prompt, allerdings nicht in dem gewollten Ausmaß.

Die US-Army kam mit derartig großartigen Planierraupen und gar mit Panzern, dass der Platz völlig eingeebnet wurde, ca. 1 Meter absank und einem Hartplatz aus Lehm glich. In mühevoller Handarbeit wurde der Platz wieder kultiviert und drainiert. Es dauerte knapp 3 Jahre, bis sich der Sportplatz einigermaßen zum Fußballspielen eignete. In der Saison“ 1949/50 wurde der offizielle Spielbetrieb aufgenommen. Vorher folgte das erste Freundschaftsspiel: SV Wessobrunn – Haid kaum zu glauben, aber das Spiel endete 1:1. Weiterhin folgten Freundschaftsspiele z.B. gegen die Angestellten des Krankenhauses Wessobrunn oder gegen die AH von Weilheim und Rott.
Der Ausweichplatz leistete stets gute Dienste. Die „Umkleidekabinen“ stellte damals Max Kögl im Gasthaus zur Post zur Verfügung. Sie waren zwar etwas weit weg, erfüllten aber den Zweck. An Duschen nach dem Spiel dachte damals sowieso niemand.

Nach Aufnahme des Punktspielbetriebs fanden sich mehr als genug Spieler am Sportplatz ein. Die meisten davon kamen aus Forst. Hauptsächlich Heimatvertriebene oder Flüchtlinge, die in der Anfangszeit das Spiel der jungen Mannschaft prägten. Am Ende der ersten Punktspielrunde stand der SV Wessobrunn auf einem beachtlichen 2. Platz. Eine Relegation um den Aufstieg gab es damals natürlich nicht.

Als Vereinsbus für Auswärtsspiele diente damals ein uralter Militärlastwagen, der dem Schwager von Roman Reiser gehörte.

Der Aufbau des Sportvereins war also nicht leicht, aber der Zusammenhalt untereinander war damals (nach dem Krieg) sehr stark geprägt und es gab keinerlei Streitigkeiten oder Diskussionen, wenn es z.B. um Arbeitsmaßnahmen auf freiwilliger Basis, etc. ging, im Gegenteil, es machte den Burschen großen Spaß etwas für den Verein zu tun.

In der Folgezeit spielten die Wessobrunner lange in der „Zugspitzgruppe“ mit Mannschaften wie z.B. Polling, Oberhausen, Eschenlohe oder Krün.
Im Fasching 1950 wurde erstmals ein „Sportlerball“ veranstaltet. Die Begeisterung, sowie die Vielzahl der Besucher, veranlasste die Vorstandschaft in den 3 darauf folgenden Jahren jeweils 2 Sportlerbälle zu veranstalten, wobei einmal nur die Mitglieder des Sportvereins unter Ausschluss der Öffentlichkeit feierten.
Übrigens waren in den Gründungsjahren des Vereins nur Männer Mitglieder. Bis auf eine gewisse „Hamberger Nandl“ waren auch keine weiblichen Zuschauerinnen am Sportplatz zugegen. Vielleicht verwundert es auch deshalb nicht, dass die meisten Frauen bis heute noch nicht wissen was „Abseits“ bedeutet.

Die Geschichte des Sportvereins ist besonders von Sportanlagen und Gebäuden geprägt.

Wie bereits erwähnt, fing alles mit dem abenteuerlichen Wiesengrundstück (dem sog. Ausweichplatz) in der Nähe des Stillerhofes an. Am 12. August 1951 wurde dann der „richtige“ Fußballplatz eingeweiht, wo auch heute noch der Hauptplatz liegt. Natürlich waren die selbstgefertigten Eisentore, sowie die oft teilweise schlechte Platzbeschaffenheit nicht das Gelbe vom Ei, aber man war nur froh, dass man Fußballspielen konnte. Probleme allerdings bereitete das „Umziehen“. Dafür musste die Waschküche des Gemeindehauses herhalten, aber Schmutz und Lärm brachten den Spielern immer wieder Ärger ein.

Im Jahre 1954 wurde deshalb das erste Bauvorhaben in Angriff genommen. Eine Umkleidekabine, die natürlich mit der heutigen Anlage am Sportplatz nichts mehr gemeinsam hat.

Der damalige Torwart Roland Karl übernahm die Maurerarbeiten. Matthias Arnold aus Forst stiftete das Holz für den Dachstuhl. Voller Stolz konnte man im Jahre 1955 das erste Gebäude einweihen.

10 Jahre später wurden 3 Flutlicht-Scheinwerfer beschafft, die an Holzmasten angebracht wurden und
als Trainingsbeleuchtung dienten.

Bereits damals befasste man sich mit dem Gedanken, irgendwann eine Turnhalle zu kaufen oder zu bauen. Anlässlich einer Vorstandsitzung wurde im Februar 1965 die Halle in Raisting besichtigt. Aufgrund finanzieller Gesichtspunkte verflachten die Diskussionen aber bald wieder.

Im Jahre 1968 wurde ein Duschraum an die Umkleidekabine angebaut. In rund 800 freiwilligen Arbeitsstunden wurden diese Arbeiten von einer Vielzahl von Vereinsmitgliedern bewältigt.
Den größten Einschnitt in der

Den größten Einschnitt in der bisherigen Vereinsentwicklung brachte der Ankauf einer Mehrzweckhalle in Fertigbauweise durch die Gemeinde Wessobrunn im Jahre 1971. Die Halle wurde in Eigenleistung in der Nähe von München abgebaut und später neben dem Sportplatz wieder aufgestellt. Die Halle war einst im Besitz der Firma Deckel (Weilheim) und wurde für Betriebssportveranstaltungen usw. genutzt. Da der Sportverein schon lange vorher überlegt hat, eine Halle zu kaufen oder zu bauen, war man froh, dass dies von der Gemeinde übernommen wurde. Aber es gab nicht immer nur Einstimmigkeit und Zufriedenheit unter den Mitgliedern und Mitbürgern
der Gemeinde Wessobrunn. Stimmen wurden laut, dass der damalige Kassier des SVW, Ludwig Schuster um jeden Preis eine Mehrzweckhalle wollte, um seine Chancen als Kandidat bei der Bürgermeisterwahl zu erhöhen. Meinungsverschiedenheiten gab es auch über Sinn und Nutzen, da es sich ja „nur“ um eine „Holzbaracke“ handelte.

Aus diesen Gründen entstand das folgende Gedicht, das beim Sportlerball im Jahre 1972 vorgelesen wurde.

„Der stumme Bürger“

1. Am Ortsbild links es ist ein Graus, da schaut jetzt die Baracke raus. Des Bürgers Fleiß in voller Blendung bedient man sich der Vollverschwendung.

2. Doch d´Leut san a net dummer, de mach’n sich an groß’n Kummer, ziag’n in Falten Ihre Stirn,
frag’n: „wo wernd’de des Geld herkriag’n???
Was verschlingt in dem Gewirr, wirklich all des Holzwurmg’schirr???
Ob wir des genau erfahr’n?? alle warten scho in Scharen!!!

3.) Wo anderes – des is g’wiß, mit Barack’n macht ma do koa G’schiß!
Zammg’haut soll’s wer’n, ganz ohne Laut, weil do koa guater Zweck rausschaut!!

4. Den Träger dieser Handelschaft hat nur Meisters Sprößling g’macht! Um mit Takt und seinen Schicken junge Bürger einzuwickeln.

5. Der Vorstand sagt ganz kalt und keck:
„des Mittel heiligt doch den Zweck“! Des Bürgers Duldsamkeit und Güte, werd’n ausg´nützt bis zur vollen Blüte.

6. Den Sport und die Olympia begrüßt’s ganz‘ Dorf mit Gloria! Ob in diesem Holzobjekt wirklich a‘ Vernunft d’rin steckt??????

7. Der Gemeinderat in Acht und Ehr’n
kann sich dagegen nicht erwehr’n! sagt einer: „nein“ – hat’s g’wagt,? dem is der Zorn für’s Leb’n an’gsagtü!

8. Der ganze Platz is jetzt geteert, was noch dazu die Schuld erschwert. Doch schwarz gibt sich der Held und heilig,
zum Trost: —vielleicht hat’s seine Zeit eilig!

9. Den Hebel der Gemeindemacht, -jetzt Bürger geht’s auf d’wacht, will reißen offiziell mit Gier
an sich da Jung ohne Manier.

Der Rechner-Aera nicht zur Tarnung sei dieser Hinweis voll zur Warnung!!!

Natürlich haben sich die Diskussionen um diese Halle schnell gelegt, als man deren Nutzen schnell erkannte, sowie die Anfangs befürchtete finanzielle Belastung für die Gemeinde und den SVW durchaus zu verkraften war.
Aus diesen Gründen muss man daher auch dem Schuster Ludwig dankbar sein, als er sich damals so sehr um die Beschaffung der Halle eingesetzt hatte, um sportliche Ziele des Vereins zu verfolgen und nicht aus anderen Gründen.

Eine Gründung der sich bis zum heutigen Tage so positiv entwickelten Abteilung Gymnastik im Jahre 1973 wäre ohne die Mehrzweckhalle ohnehin nicht möglich gewesen. Ferner konnte der Musikkapelle sowie dem Trachtenverein ein geeigneter Übungsraum zur Verfügung gestellt werden.

Nach nun mehr als 25 Jahren Sportgeschichte in Wessobrunn musste eine große Sanierung des Fußballplatzes in Angriff genommen werden. Der Platz war mittlerweile in einem so schlechten Zustand, dass ein Weiterspielen nicht mehr zumutbar war. In diesem Zusammenhang sollte das erste große und kostspielige Bauvorhaben geplant werden.

Es wurde eine Sportstättenplanung erstellt, die fast alle Wünsche berücksichtigte. Neben dem Fußballplatz sollte noch ein kleiner Rasenplatz angelegt werden, Laufbahnen, eine Weitsprunggrube sowie ein Hochsprunghügel sollten entstehen.

Detailplanungen begannen. Es war klar, dass der Sportverein mit seinen finanziellen Möglichkeiten für ein derartiges Vorhaben überfordert war. Zuschussanträge wurden gestellt sowie Spendenbitten versandt. Das Projekt sollte den Verein über Jahre hinweg beschäftigen. Im Vordergrund sollte die Sanierung des Fußballfeldes stehen, alles andere hatte Nachrang. Die Kosten für das gesamte

Bauvorhaben sollten nach Schätzungen bei ca. 53.000,-DM liegen. Die Gemeinde Wessobrunn sagte bereits einen Zuschuss von 13.000,-DM zu. Die Bauarbeiten konnten vorerst beginnen. Ludwig Häckl sen. stellte einen Ausweichplatz östlich des jetzigen Hauptplatzes zur Verfügung, dass zumindest der Punktspielbetrieb nicht eingestellt werden musste.

Auch die Mitbürger der Gemeinde Wessobrunn haben dem Sportverein sehr geholfen. Eine Haussammlung brachte stolze 8.745,-DM ein.

Am 20. September 1975 war der Sportplatz hergerichtet. Zu diesem Zeitpunkt wurden ca. 20.000,-DM verbaut. Der Verein war noch schuldenfrei. Es konnte nun mit den anderen Baumaßnahmen begonnen werden. Inzwischen ist man davon abgekommen einen „kleinen Rasenplatz“ anzulegen. Vielmehr soll der Platz mit einer Asphaltdecke versehen werden. Die damaligen Überlegungen basierten darauf, dass keine Pflege erforderlich ist, keine Nachfolgelasten sowie eine breitere Verwendung zu erwarten ist. Es wurden noch einmal Kosten in Höhe von ca. 30.000,–DM veranschlagt. Als Ende 1976 Bilanz gezogen wurde, hatte der Asphaltplatz mehr als 48.000,–DM verschlungen. Erhebliche Mehrkosten entstanden, weil eine weit größere Kiesaufschüttung als geplant, erforderlich wurde.

Der 2. Vorstand, Konrad Hölzl übernahm persönlich die Bürgschaft für ein Darlehen und mit einem weiteren Darlehen vom Bayerischen Landessportverband konnte die finanzielle Belastung gemeistert werden, auch wenn die Hypothek unangenehm war.

Nach der Rodung des Geländestreifens am 19.05.75 konnten die Arbeiten am Asphaltplatz beginnen. Eine Grundlage zur Gründung der Abteilung Tennis wurde damit geschaffen. Im Jahre 1977 hatte der Verein das Gröbste hinter sich.

Nun wurden 2 neue Lichtmasten mit neuen Scheinwerfern an Haupt- und Nebenplatz aufgestellt. Tore und Masten für die Ballfanggitter wurden gesetzt. Der Hartplatz erhielt Netze sowie Spielfeldlinien. Ein Hydrant wurde gesetzt (Für den Winterbetrieb Eislaufen, Eisstockschießen etc).

Als Ende 1977 die Gesamtaufwendungen für die abgeschlossenen Baumaßnahmen abgerechnet wurden, ergab sich die Summe von 89.000 DM. Die Arbeitsleistung der freiwilligen Helfer betrug 30.000 DM (hier nicht mitgerechnet).
Die finanzielle Belastung konnte der Verein innerhalb weniger Jahre durch sparsames Haushalten schnell wieder abbauen.
Am 09. Juli 1978 wurden die neuen Sportanlagen durch Herrn Pfarrer Prof. Dr. Dr. Mayer eingeweiht und konnten dem Sportbetrieb übergeben werden. Nun wurden am Sportplatz noch neue Sitzbänke errichtet.

Auf die damals geplante Laufbahn, sowie auf die Hoch- und Weitsprunganlage musste leider aus Kostengründen verzichtet werden. Im Jahre 1980 wurde in der Mehrzweckhalle das „Schlittbachstüberl“ ausgebaut. Das Vereinsstüberl, das seitdem schon für manch schönen und langen Abend nach einem Fußballspiel gesorgt hat.
1983 wurde die Umkleidekabine am Sportplatz zu einem modernen Gebäude mit zwei separaten Umkleiden, Duschräumen, Schiedsrichterkabine, großem Geräteraum, Garage und mittlerweile auch einem Kiosk ausgebaut.

Mit einem sehr großen Anteil an Eigenleistungen gelang es, das Gebäude bis April 1985 fertig zu stellen. Vorher wurde der Tennisplatz noch umzäunt.

Im Jahre 1986 erhielt der Sportverein die Erlaubnis, den Gemeindeeigenen Schlepper für Mäharbeiten zu benutzen. Ebenso im Jahre 1986 wurde ein Motorschlitten mit Loipenspurgerät beschafft.

Ein Jahr später wurde die alte Flutlichtanlage durch drei Stahlmasten mit vier Strahlern ersetzt. Mit einem Zuschuss der Gemeinde war es möglich, die Kosten in Höhe von 16.000,–DM aufzubringen.

Die jetzige Infra-Struktur des Sportvereins konnte sich sehen lassen. Als nächstes großes Vorhaben sollte der Bau einer neuen Mehrzweckhalle geplant werden. Durch die steigenden Mitgliederzahlen bei der Gymnastik-, und Fußballabteilung platzte die Halle aus den Nähten. Auch die sanitären Einrichtungen, sowie das äußere Erscheinungsbild waren nicht gerade Vorzeigeobjekte. Die Diskussionen erstreckten sich auf Jahre. Letztlich scheiterten die Diskussionen aber immer wieder am lieben Geld.

Im Jahre 1993 wurde noch einmal der Sportplatz saniert. Durch das ziehen von ca. 60cm tiefen Gräben in Abständen von 10 Metern entlang des Sportplatzes und dem Auffüllen mit einem speziellen Sandgemisch wurde der Platz „trockengelegt“ Die Kosten betrugen ca. 18.000,-DM. Die Gemeinde Wessobrunn erteilte einen Zuschuss in Höhe von 13.000,-DM. Seit diesem Zeitpunkt ist der Fußballplatz in einem hervorragenden Zustand. Im Herbst 1994 wurde ein Vereinsbus für den Fußballnachwuchs angeschafft. Durch großzügige Spenden der örtlichen Firmen wurde die „rollende Litfass-Säule“ finanziert. Im Jahre 1996 wurde ein neuer Rasenmäher für den Sportplatz gekauft. Mit einer Arbeitsbreite von 3,50 m erlaubt er das Mähen eines Platzes in ca. 25 Minuten.

Im Sommer 1997 wurde eine spezielle Asphaltbahn für die Abteilung Stockschützen (die seit 1995 eine eigene Sparte bilden) geteert. Die Kosten dafür wurden zum Teil vom Hauptverein vorgestreckt und werden in Raten von den Stockschützen zurückgezahlt.
Nach Jahrzehntelangen Diskussionen, die in den letzten Jahren konstantere Formen annahmen, ist es soweit. Die Gemeinde Wessobrunn baut eine neue Mehrzweckhalle.

Seit dem Frühherbst 1997 wurde die alte Halle in Eigenleistung abgebrochen. Die 1971 erbaute Holzbaracke hat ausgedient. Welche finanziellen Belastungen auf den Sportverein durch den Neubau zukommen, ist konkret noch nicht abzuschätzen. Der Verein hat sich aber wirtschaftlich erholt und steht finanziell recht gut da. Nur wenn alle zusammenhelfen und sich wieder bereit erklären, den Hallenbau zu unterstützen und bei den Eigenleistungen mitzumachen, wird es möglich sein, so ein Großprojekt wirtschaftlich zu verkraften.

Zum Schluss noch eine kleine Geschichte zur Mehrzweckhalle: Als letztes Jahr die Mehrzweckhalle abgerissen wurde, waren zahlreiche freiwillige Helfer im Einsatz. Als bei den Abbrucharbeiten eine kleine Arbeitspause eingelegt wurde, hörte ich zufällig eine kleine Diskussion zwischen Andi Polakowski und Willi Asam:

Andi Polakowski:“ Du Willi, da Papenfuaß hod zu mir g’sagt, mir meaßt’n normalerweis‘ Schutzanzüg‘ trag’n, wenn mir de Asbestplatten do wegmach’n.“

Willi Asam:“ So a Schmarr’n, wo mir de Halle in München g’holt hab’n, do ham ma a‘ kurze Hos’n a’ghabt und san mit freiem Oberkörper rumg’laf n. „Do frog’st amoi an alten Sterr oder an Huber Richard oder de Konsort’n, wo do dabei war’n.“

Andi Polakowski:“ Ja aber moanscht net, daß des trotzdem g´fährlich sei kennt?“

Willi Asam:(nach kurzem Überlegen)
„Also, des war ungefähr des gleiche, wenn i an mein Garten dahoam a kloan’s Holzscheiterl anzünd’n tat – und zum Löschen meaß’at i nochad an Feierwehrhelm aufsetzen“